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GEORG KOLBE (1877 Waldheim/Sachsen - 1947 Berlin)

Ergebnis: 52.000 EUR

Beschreibung

Flora
Bronze mit goldbrauner Patina. 1939.
72,5 x 26 x 15 cm.
Auf der Plinthe monogrammiert "GK" (ligiert), verso mit dem Gießerstempel „H. Noack Berlin".
Berger 175.

Provenienz: Ehemals Sammlung Küpper

Literatur: Ursel Berger, Georg Kolbe, Leben und Werk, mit dem Katalog der Kolbe-Plastiken im Georg-Kolbe-Museum, Berlin 1990 (vgl. Kat. 175, Abb. S. 369)

Ausgezeichneter, ganz vorzüglicher Guss mit wunderbar lebendiger, hellbrauner Patina. Von äußerster Seltenheit. Mit einer Kopie der Expertise von Frau Dr. Ursel Berger, Berlin, vom 21.1.2018.

Flora war als fünfte Frauenfigur für den „Ring der Statuen“ vorgesehen, eine kreisförmige Komposition aus schmucklosen Stelen dunklen Marmors, zwischen denen Statuen ihren Platz finden. Erste Entwürfe gehen auf das Jahr 1933 zurück. Die Skulpturengruppe beschäftigte Kolbe bis zu seinem Tod, wurde aufgrund des Gussverbots im Zweiten Weltkrieg aber erst posthum, im Jahr 1954, im Rothschildpark in Frankfurt am Main als Großplastik errichtet. Kolbe hatte „Flora“ im Oktober 1939 soweit fertiggestellt, dass 1940 die überlebensgroße Vergrößerung auf zwei Meter in Bronze gegossen werden konnte. Ursprünglich als „Ring der Frauen“ konzipiert, sollte die Skulpturengruppe zunächst nur Frauenfiguren enthalten, wurde dann jedoch auf vier weibliche Figuren reduziert und um drei männliche erweitert. Die Figur der „Flora“ schied Ende 1941 aus dem Programm aus.
In den 1930er Jahren stehen große, stehende Figuren im Vordergrund von Kolbes Schaffen. Während seine Plastik zu Beginn unter dem Eindruck der Bildhauerkunst von Rodin und Maillol entsteht. Eine Inspiration angefacht durch einen halbjährigen Aufenthalt in Paris 1897, entwickelt sie sich in den 1930er Jahren zu einer monumentalen Statuarik hin. Insbesondere die weiblichen Figuren, die in dieser Zeit entstehen, vereinen in sich eine heroisierende Würde und Schönheit und entsprechen Kolbes Idealbild eines „Menschen hoher Art als ein Vorbild menschlicher Würde“ (Georg Kolbe, zit. in: Ursel Berger, Georg Kolbe, Leben und Werk, Berlin 1990, S. 116).
Ähnlich wie die restlichen Figuren, die den „Ring der Statuen“ bilden, erscheint „Flora“ völlig entblößt, den klassischen Idealvorstellungen weiblicher Proportionen entsprechend. Die frontal ausgerichtete Komposition betont den muskulösen, athletischen Körper der jungen Frau, ein charakteristisches Merkmal für Kolbes Schaffen der 1930er Jahre, das von seiner Suche nach idealen Körperformen geprägt ist. Die ruhigen, seriösen Gesichtszüge, das hoch erhobene Haupt und die insgesamt auf das Wesentliche reduzierte Komposition verstärken die idealisierte Wirkung der Statue und ihre statische Monumentalität. Nur durch das leicht angewinkelte rechte Bein, auf einem Stein ruhend, und die leicht zur Seite gespreizten Arme erhält die Figur einen Hauch von Bewegung.
Dr. Ursel Berger verweist darauf, dass es sich bei der vorliegenden Bronze um einen von drei bekannten Lebzeitengüssen handelt, die entweder kurz vor dem Gussverbot während des Zweiten Weltkriegs oder zwischen Kriegsende und Kolbes Tod im November 1947 entstanden sind. Eines dieser Exemplare befindet sich heute im Bestand des Georg-Kolbe-Museums in Berlin (Inv.-Nr. P 99).

 

 

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