MAX LIEBERMANN (1847 - 1935, Berlin)

Beschreibung

Vier Skizzen zu "Simson und Delila"
Kreide auf Briefpapier. Um 1904.
17,8 x 22,8 cm.

Provenienz: Karl & Faber, München, Auktion Modern Kunst, 6.12.2017, Lot 692 (mit Abb.) / Privatsammlung Berlin

Ausstellung:Licht, Phantasie und Charakter - Max Liebermann, Schloss Werningerode 2001 (S. 43) / Dauerleihgabe Max Liebermann-Villa Berlin, bis 2022

In der vorliegenden Studie wendet sich Liebermann erneut dem biblischen Thema von Simson und Delila zu. Von der kaum mehr als gekritzelten Skizze oben rechts bis zur ausgeformten Figurengruppe unten links scheint die kompositorische Verbindung der beiden Protagonisten Liebermann Schwierigkeiten zu bereiten. Die nackte Gestalt von Delila kniet über dem schlafenden Torso des betrogenen Geliebten in dem Versuch, unbemerkt die Locken des Kriegers abzuschneiden, die den Ursprung seiner übermenschlichen Kraft darstellen. Von einer Skizze zur nächsten oszilliert die Haltung Delilas zwischen der Zärtlichkeit einer Geliebten und der Mordlust der Femme fatale und stellt so Liebermanns Unsicherheit und Recherche in der Komposition zum endgültigen Gemälde unter Beweis.

Verso mit handschriftlichem Brief von Herrn Willenborg an Herrn Prof. Liebermann, datiert vom 22. September 1904.