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GEORGE GROSZ (1892 - 1959, Berlin)

Ergebnis: 4.000 EUR

Beschreibung

"Der Zuchthäusler"
Lithographie auf strukturiertem Velin. 1919/20.
46,2 x 34,4 cm (63,5 x 49 cm).
Signiert "Grosz", links unten von fremder Hand betitelt. Auflage 40 meist num. Ex.
Dückers E 52.

Vom Wissen und Gewissen: An einem Abend, an dem die Laternen an den Hauswänden helle klirren und ein unterernährtes Bäumchen nackt mit seiner Großstadtexistenz hadert, wird blutvoll im Affekt gemeuchelt. Ein unbescholtener Erdenbürger mit Vollzeitjob rasselt abgekämpft ins traute Heim, um die Gattin rittlings und in inniger Umarmung auf dem Schoß eines wohlfrisierten Tunichtguts vorzufinden. Der Sekt steht kalt, es wird geraucht, man amüsiert sich. Ein Handgemenge folgt - Welt geht zu Bruch - Lebenssäfte besudeln kleinbürgerliches Mobiliar. Der zu Tode gekommene Liebhaber hängt mit mahnend offener Hose schlaff auf dem Wohnzimmersofa und wird von seiner ebenfalls geschundenen Gespielin gestenreich betrauert. Das Verbrechen geschieht im obersten Stockwerk eines Berliner Mietshauses, denn nur hier flattert die rohe Gewalt pechschwarz und im Einklang mit der Küchengardine zum offenen Fenster hinaus.

Die im rechten Bildteil schwungvoll treppab erzählte Geschichte ist die des links postierten, gradlinig ins Büßerhemd des Vollzugs geknöpften Delinquenten. Finger krampfen zu Fäusten, in den blutunterlaufenen Augen schwappt die Iris reuig himmelwärts, Mund und Nase sind sorgenbefaltet und am kahlgeschorenen Kopf leuchten schuldbewusst die Segelohren. Das Verhör durch den Betrachter passiert wortlos und bildreich - hier wird nicht nur ein Gewissen erleichtert, sondern vielleicht auch ein wenig um Verständnis gebeten. (k)

 

 

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