PIERRE SOULAGES (1919 Rodez – 2022 Nimes)

Beschreibung

Eau-forte Xa
Farbaquatinta auf BFK Rives-Velin. 1957.
59,5 x 43,5 cm (76 x 56,5 cm).
Signiert "Soulages“ und bezeichnet "épreuve d’artiste".
Encrevé/Miessner 10.

Der französische Künstler Pierre Soulages war der bedeutendste Vertreter der ungegenständlichen Malerei Frankreichs. Soulages verstand es, wie kein anderer, mit der Farbe Schwarz zu arbeiten, mit ihr zu spielen und sie zum Mittelpunkt seiner Arbeit zu machen. Durch starkes Auftragen mittels Bürsten, Besen oder Holzstangen schuf er Rillen, Grate, Kerben und Furchen, die seinen Arbeiten diese besondere reliefartige Struktur verliehen. Je nach Lichteinfall erscheint das Werk somit immer anders. "Ich liebe die Autorität der Farbe Schwarz, ihre gravitätische Art, ihre Evidenz und Radikalität. Sie bildet einen starken Kontrast und gibt so allen Farben eine besonders intensive Präsenz. Sie bringt die dunkelsten von ihnen zum Leuchten und verleiht ihnen so eine düstere Grösse." (Pierre Soulages:  Le Noir, la lumière, la peinture, Vorwort in Annie Mollard-Desfour, Dictionnaire des mots et expressions de couleur, IV: Le Noir, Editions du Centre National de la Recherche Scientifique, Paris 2005).
Soulages erhielt seine künstlerische Ausbildung in Paris im Atelier von René Jaudon und wurde in die École nationale des Beaux-arts aufgenommen, welche er jedoch enttäuscht wieder verließ. Er absolvierte eine Ausbildung als Zeichenlehrer und besuchte die École des Beaux-Arts in Montpellier. Soulages gehörte zu den wenigen Künstlern, die noch zu Lebzeiten ihr eigenes Museum erhielten; es wurde 2014 in Rodez eingeweiht im Beisein des Künstlers und des französischen Präsidenten François Hollande.