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WERNER LIEBMANN (1951 Königsthal, lebt in Berlin)

nicht verkauft

Beschreibung

Mantelübergabe
Öl auf Leinwand, im bemalten Orig.-Künstlerrahmen. 1990.
161 x 261 cm (176 x 276 cm mit Rahmen).
Unten rechts mit Pinsel in Gelb, Grün und Braun signiert "Liebmann".

Provenienz: Privatsammlung Berlin

Werner Liebmanns großformatige "Mantelübergabe" entstand im Jahr 1990, die Maueröffnung gerade erst ein paar Monate her. Noch am 19. Dezember 1989 hatte Bundeskanzler Helmut Kohl auf der Kundgebung vor der Frauenkirche in Dresden seine berühmte Rede gehalten, in der er verkündete: "Mein Ziel bleibt - wenn die geschichtliche Stunde es zulässt - die Einheit unserer Nation". Rund elf Monate nach dem Mauerfall und der ersten und zugleich letzten freien Wahl in der DDR war die Stunde gekommen und die Deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 vollzogen. Zumindest auf dem Papier.
Liebmanns "Mantelübergabe", welche thematisch von der Legende der Mantelübergabe des Heiligen Martin inspiriert ist, hält mit seinem Gemälde genau diese Zeit, die angefüllt von Aufbruchsstimmung und Angst, von Hoffnung und Skepsis zugleich ist, fest. Das Gleichnis mit dem Heiligen, der mit dem armen, frierenden Bettler seinen roten Mantel teilt, wobei das Rot für die kaiserliche Herrschaft steht, lässt sich problemlos auf die damalige politische Situation zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR übertragen: Der übergroße Nackte, leuchtend und erwartungsvoll, bekommt den sichtbar zu kleinen Mantel angeboten, während mit einem fröhlichen Ringelreih das Ereignis, die vielleicht auch trügerische Freiheit, gefeiert wird.
Die eher großformatigen, expressiven Arbeiten des Künstlers sind gekennzeichnet von dick aufgetragenen Farben, wobei die Palette von grellgelb bis tiefschwarz reicht. Im Zentrum stehen oftmals Figuren, märchenhaft dargestellt und märchenhaft auch oft die Titel. Denn unter dem Deckmantel des Märchens war es Liebmann möglich in DDR-Zeiten Kritik zu üben. Den Deckmantel braucht Liebmann schon lange nicht mehr, Kritik aber übt er nach wie vor.
Ausgangspunkt für seine Arbeiten ist stets die leere Leinwand, seine Bilder entstehen ohne einen Plan, sie entwickeln sich: "Ich kann über Farbe keine Vorüberlegungen anstellen. Das liegt ganz einfach daran, daß ich vorher nicht weiß, welchen Weg ich gehen muss, bis ein Bild 'richtig' ist, oder 'wahr' oder 'abgeschlossen'. Man trägt ein Gefühl für einen Grundzustand oder für ein Gleichnis mit sich herum, das man irgendwann auf der Leinwand ausprobiert. Aber der Weg dorthin? Das ist ein ständiges In-Frage-Stellen gefundener Lösungen und besteht oft aus langen Umwegen." (Haeder, Alexander: Feuerwunder – Bildwelt Werner Liebmann, edition q, 1991, S.139)
Nach einem Chemiestudium an der Martin-Luther-Universität in Halle sowie einer Tätigkeit als Ingenieur in Halle absolvierte Liebmann von 1976 bis 1982 ein Studium der Malerei und Graphik an der Hochschule für Kunst und Design in Halle. Von 1983 bis 1986 war er Meisterschüler bei Bernhard Heisig an der HfGB Leipzig, im Anschluss übte er eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für bildende Künste Dresden aus. Von 1992 bis 2002 dort Professur. 2002 bis 2017 Professur für Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

 

 

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