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EMIL NOLDE (1867 Nolde/Schleswig - 1956 Seebüll)

nicht verkauft

Beschreibung

Dampfer
Strich- und Tonätzung auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1910.
35 x 40,7 cm (44,7 x 57,6 cm).
Signiert "Emil Nolde".
Schiefler/Mosel R 135 (von IV).

Das Jahr 1910 brachte einen Höhepunkt in Noldes druckgraphischem Schaffen. Im Februar/März fand in der Kunsthandlung Commeter in Hamburg eine Nolde-Ausstellung statt, mit unerwartetem Erfolg und Annerkennung. Über seinen Aufenthalt in Hamburg berichtet Nolde ausführlich im zweiten Band seiner Biographie "Jahre der Kämpfe": "Ich kam ins Arbeiten hinein, und nichts mehr störte mich. Mit den Pinassen voll Menschen ging ich fahrend, arbeitend, bei dem Getriebe auf den Landungsbrücken saß ich, immer arbeitend, und abends legte ich die Platten in die fressende Säure, drei Stunden war die angemessene Zeit. Ich schlief schwer müde, wie angewachsen im Bett, und doch genau zur richtigen Minute aufwachend, nachschauend, die Platte spülend, - sie war gut. In einer Viertelstunde mehr wäre sie zerfressen, verdorben gewesen. Es war ein Untertauchen des ganzen Menschen in Arbeit und Spannung. [...]. Die entstandenen Radierungen hatten Lärm und Tosen, Rausch und Rauch und Leben, doch wenig Sonne nur."
Die Ausdrucksvielfalt der 17 Radierungen, die Nolde in dieser Zeit schuf, offenbart die Souveränität und Stärke Noldes im Medium der Graphik. Sie reicht von dem sparsamen Einsatz des geätzten Striches bis hin zu den dunkelsten Tönen durch tiefste Ätzungen wie hier in unserem Hauptblatt dieser Folge.
Vorzüglicher, in den Schwärzen nuancierter Druck mit kräftiger, wirkungsvoll abgestufter Aquatinta. Vollrandig und in so hervorragender Druckqualität heute selten.

 

 

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