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Detail

Tod und Auferstehung
6 Kaltnadelarbeiten auf Kupferdruckpapier. 1922.
Ca. 34,5 x 27,5 cm (ca. 50 x 44 cm).
Sämtliche Blätter signiert „Otto Dix“ und bezeichnet „I-VII“. Auflage 50 num. Ex.
Karsch 43-48.

Jeweils prachtvolle Drucke mit breitem, vollem Rand.

In dieser sechsteiligen Folge skizziert Dix eindringlich die Nachwehen des Ersten Weltkrieges. Denn mit dem Friedensschluss im November 1918 ist dem Sterben längst kein Ende gesetzt – politische Unruhen, Arbeitslosigkeit und Hungersnöte erschüttern das Land. Die Drastik der Situation wird durch die hart konturierte Darstellung ausgewählter Einzelschicksale wirkungsvoll potenziert: Da ist der Alte, der sein Leben durch den Strang beendet und, bizarr in Totenstarre verkrampft, vor der linken Wand seines kargen, klaustrophobisch engen Zimmers hängt. Zwischen der sterblichen Hülle und dem, was einst den Körper hüllte, sitzt die entspannt lesende Seele des Verblichenen (I). Da ist die brutal ermordete und genital verstümmelte Prostituierte, vor deren blutdurchtränkter Bettstatt unbeirrt zwei Hunde kopulieren (II). Da ist der finster blickende Matrose, der auf einer Barrikade aus Dingen und zerschossenen Mitstreitern hockend, gegen den unsichtbaren Feind feuert (III). Da ist die junge Schwangere im Gebaren einer Greisin, die die Physiognomie mit der ausgemergelten Leiche zu ihren Füßen teilt (IV). Da ist der gewaltvoll gestorbene Soldat, der friedlich ins kissenartig aufgeschüttete Erdreich gebettet, mit seinen Überresten Flora und Fauna nährt (V). Den Abschluss bildet die Tote mittleren Alters, die als Geistwesen der eigenen Beerdigung beiwohnt und lächelnd das verhärmte Gesicht ihres Leichnams im Sarg kontrastiert. Die im irdischen Jammertal Verbliebenen tragen schwer an dem Verlust, während die Lichtgestalt unbelastet Richtung Ewigkeit schwebt (VI).

Im Herbst 1922 verlässt Dix Dresden und geht nach Düsseldorf, wo er ein Atelier an der Kunstakademie bezieht und durch den dortigen Lehrstuhlinhaber für Freie Graphik, Wilhelm Herberholz, eine umfassende Schulung in druckgraphischen Verfahren erhält. Hatte der Künstler seine Papierarbeiten bis dahin lose in Mappen zusammengefasst, beginnt nun die Aufarbeitung der ihn umtreibenden Themen in inhaltlich geschlossenem Format. Drei Radierfolgen entstehen in der Düsseldorfer Zeit: Der zehnteilige „Zirkus“ (1922), „Tod und Auferstehung“ (1922) sowie der fünfzigteilige, virtuos gearbeitete „Krieg“ (1924). Die beiden erstgenannten Mappen erscheinen im Selbstverlag.

 

 

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